Stadtumbau

NEUGESTALTUNG DER LUDWIGSTRASSE IN SELB:
Variante 1 geht davon aus, dass die Verkehrsführung für den motorisierten Verkehr weitestgehend beibehalten wird. Die Ludwigstraße kann – wie bisher auch - auf der gesamten Strecke befahren werden. Die Fahrtrichtung ist als Einbahnstraßenlösung mit Zufahrt vom Marktplatz und Ausfahrt zur Schillerstraße vorgesehen. Die Verkehrsregelung in den senkrecht zur Ludwigstraße querenden Gassen wird ebenfalls nicht geändert und verläuft auch weiterhin im Einbahnstraßenverkehr. Dabei erfolgt die Fahrtrichtung in den Gassen Schmiedbergl, Pfarrgasse und Bachstraße von Nord nach Süd, während die Karl-Marx-Straße in umgekehrter Richtung verläuft.
Für das Parken sind beidseitig der Ludwigstraße in mehreren Parktaschen Pkw-Parkplätze vorgesehen. Die Gesamtzahl an Stellplätzen entspricht in etwa dem aktuellen Bestand.
Da die Bedeutung der Ludwigstraße als Zentrum der Stadt weit über die Anforderungen einer normalen Erschließungsstraße hinausgeht, spielen zusätzlich zu den Flächen für den motorisierten Verkehr v. a. auch attraktive Flächen für Fußgänger und Anlieger eine entscheidende Rolle. Solche Flächen können z. B. Außenbewirtschaftungs-, Außenverkaufs- oder Aufenthaltsflächen sein. Aufgrund des verhältnismäßig hohen Flächenbedarfs für den motorisierten Verkehr sind derartige Flächen in dieser Variante auf die Restflächen zwischen Fahrbahn bzw. Stellplätzen und Gebäuden beschränkt. Falls es erforderlich sein sollte, z. B. um einem anliegenden Gewerbebetrieb Freischank- oder Außenverkaufsflächen während der Sommermonate zur Verfügung zu stellen, könnten die geplanten Stellplatzflächen jedoch auch anders genutzt werden.
Um den Straßenraum zu begrünen und damit im Hinblick auf den klimatischen Wandel zukunftsfest zu machen, sind in dieser Variante zahlreiche neue Baumpflanzungen vorgesehen. Die Anordnung der Bäume folgt dabei einem städtebaulichen Gestaltungsprinzip. Dementsprechend werden im Anfangs -und Endbereich jeweils einseitige Baumreihen angeordnet, während sich die Baumpflanzungen im Zentrum der Ludwigstraße zu einer zweireihigen Allee verdichten. Zur Bewässerung der Bäume und zur Abpufferung von Starkregenereignissen könnten unterirdische Rigolen angeordnet werden.
Mit der Neugestaltung soll v. a. auch die Situation im Hinblick auf die Barrierefreiheit verbessert werden. Dazu wird zum einen der gesamte Straßenraum niveaugleich – das heißt ohne Höhenversätze - ausgebildet. Zum anderen sollen möglichst viele Gebäude einen barrierefreien Zugang erhalten. In vielen Fällen kann ein barrierefreier Eingang durch ein geringfügiges Anheben des Straßenniveaus erreicht werden. Dort, wo das nicht ausreicht, ist die Anordnung einer Rampe vorgesehen, sofern der vorhandene Platz dazu ausreicht.
Als Oberflächenbelag ist für den gesamten Straßenraum Granitpflaster vorgesehen, so dass die Ludwigstraße ein einheitliches und harmonisches Erscheinungsbild erhält. Die Oberfläche des Pflasters ist als ebenes, gut begehbares Pflaster mit engen Fugen vorgesehen. Das Pflaster unterscheidet sich hinsichtlich der zur Verwendung kommenden Steingrößen. Im Fahrbahnbereich ist ein Grosssteinpflaster mit unterschiedlichen Bahnenbreiten vorgesehen, während in den angrenzenden Gehwegbereichen großformatige Platten geplant sind.
Zusätzlich zur neu gestalteten Oberfläche sollen die Straßenbeleuchtung erneuert und neue Ausstattungselemente wie z. B. Sitz- und Liegemöglichkeiten, Fahrradparker, Abfalleimer, Infotafeln, Brunnen und Wasserspiele, etc. angeordnet werden.
Variante 2 greift die wesentlichen Entwurfsprinzipien der Variante 1 auf, geht aber im Hinblick auf die Verkehrsberuhigung einen Schritt weiter. Insgesamt werden bei dieser Variante die Flächen für den motorisierten Verkehr (Fahrbahn, Stellplätze) zugunsten von Aufenthalts- und Außenbewirtschaftungsflächen reduziert.
Dementsprechend wird in zwei Teilbereichen auf die Ausweisung von Pkw-Stellplätzen verzichtet und stattdessen jeweils ein kleiner Platzbereich ausgebildet. Durch den Entfall von Pkw-Stellplätzen in diesen Teilbereichen werden die Flächen, die für Fußgänger und Anlieger zur Verfügung stehen, vergrößert und die Aufenthaltsqualität in diesen Bereichen verbessert. Die beiden Platzbereiche sind dort angeordnet, wo durch die Stellung der Gebäude bereits Aufweitungen im Straßenraum vorhanden sind. Dies ist an zentraler Stelle, im Einmündungsbereich des Schmiedbergls, sowie im Einmündungsbereich der Karl-Marx-Straße der Fall.
Die Platzbereiche werden durch neue Baumpflanzungen in lockerer Anordnung begrünt, wodurch in den heißen Sommermonaten angenehme und kühle Aufenthaltsbereiche unter den Bäumen geschaffen werden. Am Anfang und Ende der Ludwigstraße ist – ebenso wie bei Variante 1 – jeweils eine einseitige Baumreihe vorgesehen. Im Vergleich zur Variante 1 ist der Grünflächenanteil größer.
Die Fahrerschließung ist bei Variante 2 identisch zur Variante 1. Die Verkehrsführung erfolgt über Einbahnbahnstraßen mit den gleichen Richtungen wie im Bestand. Die Ludwigstraße ist ebenso wie bei Variante 1 im gesamten Bereich für den Pkw-Verkehr befahrbar.
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit werden in ähnlicher Weise umgesetzt wie in Variante 1. Durch den Verzicht auf Pkw-Stellplätze in den begrünten Aufenthaltsplätzen ergibt sich bei Variante 2 jedoch eine etwas größere Gestaltungsfreiheit, so dass die Ausbildung von Rampen zum Teil entfallen kann.
Auch bei dieser Variante sollen die Ausstattungs- und Beleuchtungselemente erneuert werden. Im Vergleich zur Variante 1 ergibt sich durch die etwas größere Fläche, die dafür zur Verfügung steht, eine etwas größere Gestaltungsfreiheit.
Variante 3 geht im Hinblick auf die Verkehrsberuhigung am weitesten. Bei dieser Variante soll die Ludwigstraße Fußgänger und Radfahrern vorbehalten sein. Eine Zufahrtsmöglichkeit ist hier nur zu Anlieferungszwecken und im Notfall vorgesehen.
Da kein Pkw-Verkehr vorgesehen ist, sind bei dieser Variante auch keine Pkw-Stellplätze erforderlich. Die so gewonnenen Flächen können von den Anliegern und Fußgängern als Aufenthalts-, Außenbewirtschaftungs- und Außenverkaufsflächen genutzt werden.
Im Vergleich zu den anderen beiden Varianten kann so der gesamte Bereich in der Straßenmitte als Aufenthaltsfläche anstatt als Fahrbahn genutzt werden. Dieser zentrale Bereich wird mit neuen Baumpflanzungen begrünt. Darunter werden unterschiedliche Ausstattungselemente (Sitz- und Liegeflächen, Brunnen- und Wasserspiele, Spielgeräte, Fahrradstellplätze, Infotafeln, etc.) angeordnet.
Die Flächen zwischen dem öffentlichen Aufenthaltsbereich und den Gebäuden kann von den Anliegern als Außenbewirtschaftungs- oder Außenverkaufsflächen genutzt werden.
Die barrierefreie Ausbildung erfolgt ähnlich wie bei den anderen beiden Varianten durch eine Kombination aus der Anhebung des Straßenniveaus in Verbindung mit zusätzlichen Rampenanlagen, wo diese erforderlich sind.
Variante 3 stellt im Hinblick auf die Größe der Grünflächen, Aufenthalts- und Außenbewirtschaftungsflächen die großzügigste Lösung dar. Diese Großzügigkeit geht jedoch zu Lasten des motorisierten Verkehrs, wonach die Zufahrbarkeit zukünftig nicht mehr gegeben ist und Stellplätze nur im Anfangs- und Endbereich angeordnet werden.
Haben Sie Anregungen oder Wünsche zu der angedachten Neugestaltung der Ludwigstraße in Selb, können Sie uns gerne unter der angegebenen Mailadresse eine Nachricht zukommen lassen:
Stadtumbau
Telefon:
+49 (0)9287 883 188E-Mail schreiben
B.04