Von der Ampelkreuzung des Christian-Höfer-Rings bis zur staatlichen Berufsschule saniert das Staatliche Bauamt Bayreuth die Fahrbahn der Staatsstraße 2178.
Diese Maßnahme nutzen die Abwasserbetriebe Selb (AWS) und die Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM): Sie erneuern in diesem Zug gleich die gesamte zum Teil aus den 1960er Jahren stammende Infrastruktur mit; also Trinkwasser- und Erdgasleitungen, Stromkabel sowie Abwasserkanal. „Diese vorgezogene konzertierte Aktion dient nicht nur einer gleichbleibend hohen Versorgungsqualität, sondern spart auch Kosten und minimiert die Belastungen für Anlieger und Verkehr“, erklärt Klaus Burkhardt,  Geschäftsführer der ESM und Werkleiter der AWS. Los geht es zunächst in der Carl-Netzsch-Straße. Im direkten Anschluss beginnen die Arbeiten dann im Kreuzungsbereich am Christian-Höfer-Ring in Richtung Carl-Netzsch-Straße. Von dort wandert die Baustelle dann Stück für Stück stadteinwärts. Fertig sein wollen die Akteure mit der komplexen Baumaßnahme im November diesen Jahres. Es wird während der Bauphase auch Veränderungen beim Schulbusverkehr geben, die frühzeitig bekannt gegeben werden. Eltern werden gebeten, ihre Schulkinder nicht im Baustellenbereich ein- und aussteigen zu lassen.

Ebenfalls beteiligt ist auch die Stadt Selb: Sie erneuert den Gehweg stadtauswärts auf der rechten Seite zwischen der Heidestraße (Berufsschule) und dem Gymnasium. „Enge
Absprachen und eine gute Koordination bewirken hier positive Synergieeffekte, von denen alle Beteiligten profitieren“, betont Klaus Burkhardt.

Anlieger und Verkehr
Die Baumaßnahme gliedert sich in drei Phasen, damit Anlieger und Verkehr möglichst wenig eingeschränkt werden. Umleitungen sind ausgeschildert:

• In Phase 1 ist die Hohenberger Straße noch frei: Da ist die ESM in der Carl-Netzsch-Straße mit kleineren Maßnahmen an der Strom- und Trinkwasserversorgung aktiv.
• In Phase 2 ist die Hohenberger Straße zwischen der Einmündung des Christian-Höfer-Rings und der Carl-Netzsch-Straße voll gesperrt. Die Carl-Netzsch-Straße ist aus Richtung Innenstadt erreichbar. Für kurze Zeit ist auch die Einfahrt in die Vorwerkstraße nicht möglich. Der Verkehr wird per Ampel und Umleitung geregelt. Das Staatliche Bauamt erneuert direkt im Anschluss die Oberfläche, sodass hier anschließend der Verkehr wieder wie gewohnt fließen kann.  
• In Phase 3 wird zwischen der Carl-Netzsch-Straße und der Einmündung der Heidestraße gebaut. Die Hohenberger Straße ist während der Arbeiten in diesem Abschnitt voll gesperrt. Die Carl-Netzsch-Straße kann in diesem Zeitraum aus Richtung Christian-Höfer-Ring über die Hohenberger Straße angefahren werden. Auch hier wird es eine Ampelregelung geben. Im Anschluss an die Arbeiten der ESM und AWS starten die Baumaßnahmen des Staatlichen Bauamtes Bayreuth und der Stadt Selb. Das Staatliche Bauamt erneuert die Asphaltdeckschicht der Staatsstraße und die Stadt Selb ersetzt die Gehwegplatten durch eine Asphaltschicht. Die AWS hat bei ihrer Kanalerneuerung genügend Platz gelassen, damit zu einem späteren Zeitpunkt auch Raum für einen breiteren Geh- und Radweg bleibt.

„Alle Beteiligten versuchen, den Anlieger- und Lieferverkehr weitestgehend zu ermöglichen, ebenso die Zufahrten zu den Grundstücken“, betont Klaus Burkhardt,  Geschäftsführer der ESM und Werkleiter der AWS. „Es ist allen Beteiligten sehr wichtig, die Bauarbeiten so zügig, sauber und leise wie möglich durchzuführen. Ganz ohne Einschränkungen für den Verkehr und die Anlieger geht es aber leider nicht“, fügt er an. 

Energie und Trinkwasser
„Die Ver- und Entsorgungsleitungen in diesem Bereich sind schon betagt. Wir erneuern sie jetzt, damit wir nicht in ein paar Jahren die schöne neue Straße erneut aufgraben  müssen“, informiert Christian Fischer, Betriebsingenieur Bereich Erdgas und Trinkwasser bei der ESM. Allein die ESM investiert in den Erhalt der Versorgungssicherheit im zweiten Bauabschnitt der Hohenberger Straße rund 770.000 Euro. Sie verlegt rund 530 Meter neue Trinkwasserleistungen und installiert 8 neue Hausanschlussleitungen. Für die Versorgung mit Erdgas und für einen eventuell späteren Einsatz von Wasserstoff tauscht sie 130 Meter Mitteldruckleitungen und 530 Meter Niederdruckleitungen aus sowie etliche Hausanschlüsse. Bei Strom erneuert sie 500 Meter Mittelspannungskabel. 

Abwasser und Felsen
Die AWS erstellt auf rund 90 Meter Länge der Hohenberger Straße einen neuen Mischwasserkanal. „Der alte Steinzeugkanal hat seine beste Zeit hinter sich und weist auch
hydraulische Defizite auf“, betont Stephanie Henschke, Leiterin Kanalnetze bei den AWS. Der neue Kanal wird deshalb aus Polypropylen ausgeführt und bekommt ein größeres Gefälle. Zudem wird der Rohrdurchmesser von 40 Zentimeter auf 50 Zentimeter erweitert, damit das Mischwasser schneller abfließen kann. „Wir können in diesem Abschnitt künftig dreimal mehr Mischwasser ableiten als heute“, erklärt sie. 
Sorge bereiten Stephanie Henschke die baulichen Herausforderungen in der Hohenberger Straße: „Wir müssen mit einem massiven Felsaufkommen im Trassenbereich rechnen“, erläutert sie und ergänzt: „Dieser Umstand hat den Baufirmen bereits im ersten Bauabschnitt vor fünf Jahren massiv zu schaffen gemacht. Sie brauchten starke Nerven.“ Umso schöner sei der Straßenabschnitt wieder, wenn alles fertig sei, meint sie. Die Stadt Selb saniert den Gehweg von der Staatlichen Berufsschule für Produktdesign bis zur Parkplatzeinfahrt des Walter-Gropius-Gymnasiums und das Staatliche Bauamt wertet den gesamten Staatsstraßenabschnitt für rund 160.000 Euro mit einer neuen bituminösen Fahrbahndecke auf.

Kreisverkehre und Rücksicht
Die erste Teilerneuerung der in der Hohenberger Straße versteckten Infrastruktur ist bereits 2019 erfolgt. Sie umfasste den Abschnitt zwischen Schützenstraße und Heidestraße. Dass der zweite Bauabschnitt jetzt fünf Jahre später kommt, hat Gründe: In der Zwischenzeit sind die beiden Kreisverkehre am Marien- und Goetheplatz entstanden. „Durch diese großen Baumaßnahmen war die Verkehrsführung in Selb schon schwierig genug. Wichtige Umleitungsstrecken, die für den zweiten Bauabschnitt in der Hohenberger Straße erforderlich sind, standen nicht zur Verfügung. Deshalb haben sich alle Beteiligten darauf geeinigt, die Maßnahme nach hinten zu schieben“, resümiert Klaus Burkhardt.

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